Übersicht
Das Gepäckabfertigungssystem (Baggage Handling System, BHS) am internationalen Flughafen Seattle-Tacoma hatte sieben separate Kontrollsysteme für aufgegebenes Gepäck (Checked Baggage Inspection Systems, CBIS) in Betrieb, wobei die Redundanz zwischen den Systemen sehr gering war. Der Hafen beauftragte BNP mit der Neugestaltung des Systems, um das schnelle Wachstum von 66 Millionen Passagieren pro Jahr zu bewältigen. BNP leitete das Projekt als verantwortlicher Planer, wobei Gensler, Mazzetti und Exeltech als Unterauftragnehmer für spezielle Dienstleistungen fungierten.
Energieeffizienz und System-Updates
Mehrere Produkte wurden auf ihre Energiekostensenkung getestet. Die Daten wurden mit den Angaben des Herstellers und den vorhandenen Geräten des Flughafens verglichen, um die langfristig erzielten Energieeinsparungen zu ermitteln. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Hafens wurden die Spezifikationen der BHS-Ausrüstung aktualisiert. Im Rahmen des Gesamtprojekts werden über 10 Meilen Förderband entfernt und ersetzt.
Phase 1 Umsetzung
Die Bauphase 1 begann im März 2017 und endete im April 2020. Sie bestand aus acht CTX 9800-Maschinen, 28 Gepäckinspektionstischen, einem temporären MEC und zwei temporären Sortierhauptlinien. Es wurden 690 Antriebe mit verteilten E/A-Steuerungen, bedarfsgesteuertem Energiemanagement und der Möglichkeit zur Umgehung des C1 CBIS eingesetzt.
Innovative Steuerungsarchitektur
Anstelle der herkömmlichen Steuerungsmethodik mit Motor Control Panels besteht die verteilte Steuerungsarchitektur aus Motor Power Panels, die die Antriebe mit 480VAC versorgen, und Conveyor System Controllern, die über Ethernet mit den Feldgeräten kommunizieren. Für die 480-VAC-Stromversorgung werden konventionelle Rohre und Kabel verwendet. Die gesamte Steuerverdrahtung erfolgt über Ethernet- oder Niederspannungskabel, die in Kabelkanälen entlang der Förderbänder verlegt werden.
Dadurch werden die Zeit für die Elektroinstallation und die Arbeitskosten erheblich reduziert und ein Plug-and-Play-Betrieb für Ersatzkomponenten ermöglicht. Bei der Run-on-Demand-Methode läuft jedes einzelne Förderband nur, wenn sich ein Sack nähert oder das Förderband belegt ist. Sobald das Förderband frei ist, stoppt das Förderband und bleibt in einem Bereitschaftszustand. Die Laufzeit kann auf jeden beliebigen Wert konfiguriert werden und kann für jedes einzelne Förderband, Teilsystem oder global eingestellt werden.
Phase 2 Erweiterung
In Phase 2 des Projekts wurde das zentralisierte CBIS um vier zusätzliche EDS-Geräte (mit der Möglichkeit, vier weitere hinzuzufügen) erweitert. Die zentrale CBRA wurde um vierzehn neue Taschenkontrolltische (BITs) erweitert, wobei die Möglichkeit besteht, weitere 16 hinzuzufügen. Außerdem wurden vier manuelle Kodierlinien, eine neue Sortieranlage in der nördlichen Halle und neue Hauptlinien im Süden mit Anschluss an den Südsatelliten eingerichtet.
Der Bau von Phase 2 wurde im Jahr 2024 abgeschlossen. In Phase 2 wurden über 2.200 neue Antriebe mit verteilten E/A-Steuerungen und bedarfsgesteuertem Energiemanagement eingeführt. Nach der Fertigstellung wurden vier der sieben CBIS abgeschafft.
Phase 3 Zukünftige Entwicklung
Phase 3 zielt darauf ab, die südlichen Ticketschalter mit dem zentralen CBIS zu verbinden, drei zusätzliche EDS-Automaten und sieben BITs im zentralen CBIS hinzuzufügen, vier Sortierhauptlinien, zwei manuelle Kodierungen, zwei Rückführungslinien, zwei zusätzliche Make-ups im südlichen Gepäckraum und die endgültigen Verbindungen zum SSAT-Tunnel und zur internationalen Ankunftsanlage herzustellen. In Phase 3 sollen die verbleibenden drei CBIS beseitigt werden, und der Baubeginn ist für 2025 geplant.